Die Kosten pro vermiedener Tonne CO2 werden sich in einigen unserer Klimaschutzprojekte in Zukunft erhöhen. Der Grund dafür ist die Anpassung eines zentralen Parameters innerhalb von international anerkannten Methoden zur Berechnung der Emissionsvermeidung. Ziel der Anpassung ist es, die tatsächliche Klimawirkung transparenter und wissenschaftlich fundierter abzubilden.
Im Zentrum dieser Anpassung steht der sogenannte fNRB-Wert (“fraction of non-renewable biomass”). Dieser Wert beschreibt, welcher Anteil des in einer Region verwendeten Brennholzes aus nicht erneuerbaren Quellen stammt, also welcher Anteil des gerodeten Holzes nicht mehr nachwächst. Nur dieser nicht erneuerbare Anteil trägt dauerhaft zur Entwaldung und somit zu klimaschädlichen Emissionen bei. Neue wissenschaftliche Modelle und Datengrundlagen zeigen, dass bisher verwendete fNRB-Werte häufig zu hoch waren und dadurch die Emissionseinsparungen überschätzt wurden. In manchen Regionen haben sich die fNRB-Werte durch die neue Modellierung um rund die Hälfte reduziert und entsprechend halbiert sich auch die berechnete CO2-Einsparung. In der Projektregion Gulu (Uganda) sank der fNRB-Wert zum Beispiel von zuvor 88% auf nun 42%.
Die Emissionseinsparungen in einigen unserer Projekte werden anhand der Methodik des “Gold Standard” berechnet, einem der wichtigsten Qualitätsstandards für Klimaschutzprojekte. Dieser wurde 2025 dahingehend angepasst, dass bei der Festlegung des fNRB-Werts für Projekte künftig nur noch realistische, regional differenzierte Ansätze (wie beispielsweise das MoFuSS-Modell) verwendet werden dürfen. Diese liefern für die Emissionseinsparungen konservativere, d.h. niedrigere Werte und erhöhen die Glaubwürdigkeit der Berechnung.
Für einige unserer Klimaschutzprojekte bedeutet das: Gleichbleibenden Kosten für die Projektimplementierung steht eine verringerte Anzahl an ausgewiesenen CO2-Einsparungen gegenüber. Dadurch steigen die Kosten pro vermiedener Tonne CO₂. Dies betrifft nicht nur unsere Projekte, sondern auch die aller anderen Projektbetreiber, die sich am Gold Standard orientieren. Der Vorteil dieser Anpassung: eine noch höhere wissenschaftliche Glaubwürdigkeit der ausgewiesenen CO2-Einsparungen.
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