Aufforstung, Waldschutz und Agroforstwirtschaft in Siwalik und Gauri-Sankar / Nepal

BOKU Klimaschutzprojekte

Dem Druck auf lokale Wälder entgegenwirken

In Nepal schwinden große Waldflächen, während Gras- und Strauchlandschaften stetig zunehmen  Ein Grund dafür ist die Abholzung für kurzfristig fruchtbares Ackerland. Auch durch das Erdbeben von 2015 wurde der Druck auf die Wälder als Ressource für Bau- und Feuerholz erhöht. Hauptziel dieses BOKU-Klimaschutzprojektes ist es, dass in den Regionen Gauri Sankar und Siwalik ca. 80 ha aufgeforstet werden, von denen 20 ha als landwirtschaftliche Nutzfläche vorgesehen sind. Darüber hinaus werden 500 effiziente Biogasöfen in Betrieb genommen.

Verbindung von Wald- und Landwirtschaft als Schlüssel zum Erfolg

Neben ökologischen Gesichtspunkten stehen ökonomische und soziale Aspekte im Vordergrund. Um der Walddegradierung und deren sozialen Folgen zu begegnen, wurden daher nationale und lokale Stakeholder in die Auswahl der Regionen partizipativ eingebunden. Entscheidend für die Wahl von Gauri Sankar und Siwalik war, dass diese ein großes Potenzial für den Aufbau eines nachhaltigen agroforstwirtschaftlichen Systems aufweisen, das als zusätzliche Einkommensquelle für die lokale Bevölkerung dienen kann.

Einbindung lokaler Akteur*innen und Wissenstransfer

Mit den Verwaltungskomitees von Gauri Sankar und Siwalik wurden (u.a.) ein Wiederaufforstungs- und Management-Plan erstellt, Best-Practice-Beispiele vorgestellt und Trainings abgehalten. Die Schulungen in nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft (Waldbewirtschaftung, Setzlingsvermehrung und Waldbrandschutz) sowie die Inbetriebnahme von Baumschulen gewährleisten die Dauerhaftigkeit und Stabilität des Projektes und werden von der lokalen Bevölkerung gut angenommen. In dieser Win-Win-Situation wird CO2 durch Aufforstung gebunden, weitere Emissionen und gesundheitsschädliche Rauchgase verringert (Kochöfen) sowie eine neue ökonomische Grundlage geschaffen.

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Aufforstung, Waldschutz und Agroforstwirtschaft in Siwalik und Gauri- Sankar / Nepal

EMISSIONSREDUKTION17.700 t CO2-eq in 30 Jahren

PROJEKTDAUERStart 2016, Begleitung über 30 Jahre

PROJEKTKOSTEN390.000 €

KOSTEN PRO TONNE CO222,0 €

SITUATION OHNE PROJEKTAbholzung und Degradierung von Wäldern

ZIELWiederaufforstung von 80 ha Brachflächen und Etablierung von Agroforstwirtschaft

BEGLEITFORSCHUNG
  • Gemeinschaftliche Forstwirtschaft
  • Die Ökologie der Regeneration der Bäumspezies Quercus
  • Der Einfluss von Landnutzungstypen auf floristische Diversität,
    Vegetationsmuster und Kohlenstoffbindung
  • Nachhaltiger KlimaSCHUTZ

    Weitere Projekte

    Gemeinschaftliche Biogasanlagen in Gulu / Uganda

    BOKU Klimaschutzprojekte

    Kleine Biogasanlagen anstatt Entwaldung und Erosion

    Dieses BOKU-Klimaschutzprojekt reduziert CO2-Emissionen durch den Einsatz von Biogasanlagen. Vermehrtes Kochen auf offenem Feuer führt zu einer starken Waldübernutzung, der Freisetzung von gefährlichen Kohlenstoffverbindungen und Bodenerosion. Die Anschaffung von Holzkohle und Brennholz wird zunehmend zu einer ökonomischen Belastung für die lokale Bevölkerung. Mit dem Bau von kleinen Biogasanlagen und ihrer ordnungsgemäßen Inbetriebnahme wird eine alternative und energieeffiziente Kochvariante angeboten.

    Stärkung der Gemeinschaft durch solidarische Umsetzung

    Die gemeinschaftliche Organisation der Einbringungen des Tiermists, der Verteilung von Gas und Gärrest (Dünger) stärken die nachhaltige Entwicklung vor Ort. So basieren die Biogasanlagen auf einem kollaborativen Ansatz, bei dem Haushalte mit mehr Tieren Haushalte mit weniger Tieren unterstützen, indem sie mehr Tiermist in die Anlagen einbringen. Das produzierte Biogas und der Dünger werden solidarisch auf die jeweiligen Haushalte verteilt.

    Setzlinge und Schulungen flankieren das Projekt

    Den Haushalten werden Gasherde und Schulungen im Rahmen des Projektes zur Verfügung gestellt. Außerdem bekommen sie Setzlinge, um den hergestellten Dünger gleich anwenden zu können. Die wissenschaftliche Begleitung des Projektes wird durch die BOKU und die Universität zu Gulu gewährleistet und bietet Gelegenheit für die Forschung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern. So leistet dieses BOKU-Klimaschutzprojekt nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz, sondern verbessert durch Co-Benefits auch die Lebenssituation in Uganda.
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    Gemeinschaftliche Biogasanlagen in Gulu / Uganda

    EMISSIONSREDUKTION18.000 t CO2-eq in 6 Jahren

    PROJEKTDAUERStart 2020, Dauer 6 Jahre

    PROJEKTKOSTEN703.200 €

    KOSTEN PRO TONNE CO219,5 €

    SITUATION OHNE PROJEKTAbholzung der Waldflächen, CO2-Emissionen durch Verwendung von Feuerholz und Holzkohle, Gesundheitsgefährdung durch Rauchgase

    ZIELErrichtung von 200 Biogasanlagen für insgesamt 800 Haushalte und Schulen, sowie Steigerung der Nahrungsmittelproduktion

    PROJEKTENTWICKLERCaritas Kärnten, IFA – Institut für Umweltbiotechnologie (BOKU), Caritas Gulu und Gulu University, Uganda

    KOFINANZIERUNGSPARTNER UND (WEITERE) PARTNERCaritas Oberösterreich, Bruder und Schwester in Not Innsbruck (BSIN), Missio

    BEGLEITFORSCHUNG
    • Erhöhung der Effizienz von Biogas-Haushaltssystemen unter 30°C
    • Untersuchung von Energieselbstversorgungssystemen in Entwicklungsländern

    Nachhaltiger KlimaSCHUTZ

    Weitere Projekte