Green Energy and Nutrition II – Saubere Energie und Ernährungssicherheit für Norduganda

Klimaschutzprojekt in Uganda: Biogasanlagen & Kochöfen

250 Biogasanlagen und 2.400 effiziente Kochöfen für mehr Klimaschutz und Lebensqualität

Nach dem Erfolg der ersten Projektphase wird das Klimaschutzprojekt „Green Energy and Nutrition“ im Rahmen der Klimaschutzplattform BOKU × Caritas in Norduganda fortgesetzt und erweitert. Das Projekt reduziert CO₂-Emissionen, schützt Wälder, stärkt gleichzeitig die Ernährungssicherheit, verringert die Gesundheitsgefährdung durch Rauchgase, erhöht Einkommensmöglichkeiten und stärkt die Rolle von Frauen in ländlichen Gemeinden.

In vielen Dörfern im Bezirk Gulu und Kitgum wird noch immer auf offenen Feuerstellen gekocht – mit gravierenden Folgen: Der hohe Holzverbrauch beschleunigt die Entwaldung, führt zu Bodendegradation und setzt große Mengen CO₂ frei. Zudem gefährdet der Rauch die Gesundheit, insbesondere von Frauen und Kindern, und das Sammeln von Feuerholz ist gefährlich und  kostet täglich viele Stunden Arbeitszeit.

In der zweiten Phase werden 1.200 Haushalte mit energieeffizienten Kochöfen ausgestattet. Diese reduzieren den Holzverbrauch um bis zu 60 %, senken die Treibhausgasemissionen deutlich und verbessern die Luftqualität in den Haushalten. Zusätzlich werden in ausgewählten Gemeinschaften kleine Biogasanlagen aufgebaut, die Tiermist in sauberes Kochgas umwandeln und so eine alternative Energiequelle bieten. Der dabei entstehende Gärrest wird als natürlicher Dünger im Gemüseanbau genutzt.

Ernährung, Schulung und Forschung

Neben der Einführung energieeffizienter Kochtechnologien legt das Projekt großen Wert auf Schulung und Wissensaufbau. Haushalte werden in den Bereichen gesunde Ernährung, Hygiene, nachhaltige Landwirtschaft und Nutzung der Biogasnebenprodukte unterrichtet. Der im Biogasprozess entstehende Gärrest wird als organischer Dünger verwendet, um die Bodenqualität und Produktivität von Hausgärten zu verbessern. So trägt das Projekt zur Stärkung lokaler Ernährungssysteme und zur besseren Versorgung mit frischen Lebensmitteln bei.

Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet durch die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und die Universität Gulu. Forschende und Studierende beider Universitäten analysieren gemeinsam die Auswirkungen auf Energieverbrauch, Emissionsreduktion, Umwelt, Gesundheit und Ernährungssicherheit. Die enge Kooperation zwischen Forschung und Praxis ermöglicht es, belastbare Daten zu erheben, lokale Erfahrungen in wissenschaftliche Erkenntnisse zu überführen und die Ergebnisse für zukünftige Klimaschutzprojekte nutzbar zu machen.

Gemeinsam mit der Caritas Gulu und weiteren lokalen Partnerorganisationen trägt das Projekt dazu bei, eine nachhaltige Energieversorgung, verbesserten Klimaschutz und langfristige Ernährungssicherheit in Norduganda zu fördern – und zeigt, wie Forschung, Entwicklung und gemeinschaftliches Engagement ineinandergreifen können.

Hinweis: Die Kosten pro vermiedener Tonnen CO2 sind im Vergleich zur ersten Phase stark gestiegen. Hier kannst du die Gründe dafür nachlesen.

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Green Energy and Nutrition II - Saubere Energie und Ernährungssicherheit für Norduganda

EMISSIONSREDUKTIONca. 28.000 t CO2-eq in 6 Jahren

PROJEKTDAUERStart 2025, Dauer 6 Jahre

PROJEKTKOSTENca. 1.350.500 €

KOSTEN PRO VERMIEDENER TONNE CO249,50 €

SITUATION OHNE PROJEKTAbholzung der Waldflächen, CO2-Emissionen durch Verwendung von Feuerholz und Holzkohle, Gesundheitsgefährdung durch Rauchgase

ZIELErrichtung von 250 Biogasanlagen und 2.400 Energiesparöfen für insgesamt 1.747 Haushalte und Schulen, sowie Steigerung der Nahrungsmittelproduktion durch die Verwendung von Bioschlamm als organischem Dünger.

PROJEKTENTWICKLERCaritas Kärnten
Caritas Gulu
BOKU University – IFA Institut für Umweltbiotechnologie
Gulu University Uganda

KOFINANZIERUNGSPARTNER UND (WEITERE) PARTNERCaritas Oberösterreich

BEGLEITFORSCHUNG
  • Erhöhung der Effizienz von Biogas-Haushaltssystemen unter 30°C
  • Untersuchung von Energieselbstversorgungssystemen in Ländern des Globalen Südens

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Nachhaltige Ziegelproduktion und energieeffizientes Kochen für vulnerable Haushalte in Yambio / Südsudan

Klimaschutzprojekt im Südsudan

Nachhaltige Ziegelproduktion und effiziente Kochöfen anstatt Entwaldung und Armut

Im Südsudan wird Holz als Brennstoff, unter anderem für das Kochen und das Brennen von Ziegeln, verwendet, was einen hohen Entwaldungsdruck und CO2-Emissionen verursacht. Durch die Entwaldung kommt es zur Degradation von fruchtbarem Land und zu negativen Auswirkungen auf das regionale Klima wie beispielsweise längere Trockenperioden sowie eine Zunahme von Überflutungen und Buschbränden. Im Südsudan, dem fünftärmsten Land der Welt, herrscht außerdem weitverbreitete Armut. Um dem entgegenzuwirken und die CO2-Emissionen zu senken, werden im Rahmen des Projekts effiziente Kochöfen bereitgestellt, die den Bedarf an Feuerholz und die damit in Verbindung stehende Abholzung reduzieren. Gleichzeitig wird die Ziegelproduktion von dem Brennen von Lehmziegeln auf das Pressen von Erdziegeln umgestellt.

Vielfältiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort

Durch das Projekt wird vielschichtig zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort beigetragen. Konkret werden „Co-Benefits“ zu den Sustainable Development Goals 1, 5, 7, 8, 12, 13, 15 und 17 erzielt. Beispielsweise steigert die Bereitstellung der effizienten Kochöfen für insgesamt 1.250 Haushalte das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung und spart Kosten und Zeit für Feuerholzsuchende. Im Zuge des Projekts werden außerdem eine Volksschule und ein Lernzentrum mit nachhaltig produzierten Ziegeln errichtet. Dank Ausbildungsmaßnahmen beziehen zu Projektende rund 100 junge Leute regelmäßig Einkommen aus der nachhaltigen Ziegelproduktion. Zusätzlich pflanzen 900 Haushalte einen Mangobaum auf ihrem Grundstück. Im Zuge der wissenschaftlichen Begleitforschung durch die BOKU ist die Entstehung von zwei Masterarbeiten geplant.

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Nachhaltige Ziegelproduktion und energieeffizientes Kochen für vulnerable Haushalte / Südsudan

Erwartete EMISSIONSREDUKTION14.715 t CO2-eq

PROJEKTDAUER2023-2028 (5,5 Jahre)

PROJEKTKOSTEN365.000 €

KOSTEN PRO vermiedener TONNE CO230 €

SITUATION OHNE PROJEKTAnstieg der CO2-Emissionen durch zunehmenden Brennholz- und Holzkohleverbrauch für die häusliche Energieversorgung und für das Brennen von Lehmziegeln für den Hausbau

ZIELBrennstoffsparende Kochöfen für Haushalte und Ersatz von gebrannten Lehmziegeln durch gepresste Erdziegel im Hausbau senken die CO2-Emissionen, sparen Energiekosten und schaffen Einkommen für die Jugend

PROJEKTENTWICKLER UND -PARTNER• Caritas Austria
• BOKU - Institut für Entwicklungsforschung
• 4 südsudanesische „Community-based Organisations“
• Makiga Company Uganda

BEGLEITFORSCHUNGÖkosystemmanagement und konzeptionelle Modellierung von durch den Menschen verursachten Stressfaktoren, nachhaltiges Bauen und Kochen

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Spenden für dieses Projekt sind derzeit nur für Privatpersonen möglich – und zwar hier. Unternehmen und Organisationen können unser Projekt in Uganda unterstützen – nähere Infos dazu hier.

Weitere Projekte

Verbesserung der Energieversorgung im ländlichen Raum und Aufbau nachhaltiger Landschaften und Lebensgrundlagen / Äthiopien

Klimaschutzprojekt in Äthiopien: Kochöfen

Effiziente Kochstellen gegen Abholzung und Emissionen

Drei Milliarden Menschen in ländlichen Gebieten der Entwicklungsländer sind auf Biomasse angewiesen, oft ohne Zugang zu effizienten Kochstellen. Dies fördert Armut, Krankheiten und Ungleichheit. Jährlich werden weltweit über eine Milliarde Tonnen Biomasse, vor allem für traditionelles Kochen und Heizen, genutzt. In Äthiopien werden über 90 % des Energiebedarfs durch Biomasse gedeckt, wobei 98 % der ländlichen Haushalte Brennholz und Holzkohle nutzen. Die hohe Nachfrage führt in vielen afrikanischen Regionen zu Abholzung. Ein Projekt zur Reduktion des Brennholzverbrauchs senkt den Holzbedarf und die CO₂-Emissionen. Das Vorgängerprojekt GREEN-RE sparte in fünf Jahren über 29.000 Tonnen CO₂ ein.

Nachhaltige Landnutzung für Ernährungssicherheit

Durch das Projekt wird in vielfältiger Weise zur nachhaltigen Entwicklung beigetragen. Konkret werden „Co-Benefits“ zu mehreren Sustainable Development Goals erzielt. Die Bereitstellung effizienter Kochöfen für insgesamt 5.750 Haushalte steigert das Umweltbewusstsein, spart Kosten und Zeit für die Suche nach Feuerholz und reduziert Gesundheitsrisiken. Gleichzeitig unterstützt das Projekt nachhaltige Landnutzung durch Maßnahmen wie Permakultur, Kompostierung, Fruchtfolge und Mischkultur, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und die Ernährungssicherheit zu erhöhen. Ergänzend werden Aufforstungs- und Bodenschutzmaßnahmen umgesetzt, darunter das Pflanzen von Mehrzweckbäumen und die Förderung von Wasserspeicherung, um Erosion zu reduzieren und degradierte Landschaften wiederherzustellen.

Stärkung der Gemeinschaft und wirtschaftliche Eigenständigkeit

Neben den ökologischen und gesundheitlichen Vorteilen stärkt das Projekt auch die wirtschaftliche Eigenständigkeit ländlicher Haushalte. Durch die Organisation in Spar- und Kreditgemeinschaften erhalten die Menschen Zugang zu finanziellen Ressourcen und neuen Einkommensmöglichkeiten. Schulungen und Werkzeuge für nachhaltige Landwirtschaft sowie alternative Erwerbsquellen wie Imkerei fördern langfristige wirtschaftliche Stabilität. Gleichzeitig tragen die Maßnahmen zur CO₂-Reduktion bei, indem jährlich über 5.000 Tonnen eingespart werden – bis 2030 summiert sich dies auf mehr als 25.000 Tonnen. Weniger Rauch in Innenräumen verringert zudem Atemwegserkrankungen und andere gesundheitliche Probleme. Das Projekt bietet somit eine ganzheitliche Lösung für die Herausforderungen der ländlichen Entwicklung in Äthiopien und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels.

Weiterführende Links:

Project Design Document – GREEN-SEED

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Verteilung von effizienten Kochöfen / Äthiopien

erwartete Emissionsreduktion> 25.000 t CO2-eq

PROJEKTDAUER01.01.2025 - 30.06.2030 (5,5 Jahre)

PROJEKTKOSTEN850.000 €

KOSTEN PRO vermiedener TONNE CO234 €

SITUATION OHNE PROJEKTDrei Milliarden Menschen sind auf Biomasse angewiesen, was Armut und Entwaldung verstärkt. In Äthiopien stammen über 90 % der Energie aus Biomasse, mit steigenden CO₂-Emissionen.

ZIEL Das Projekt fördert nachhaltige Landbewirtschaftung, um natürliche Ressourcen effizient zu nutzen und klimafreundliche Praktiken zu etablieren. Gleichzeitig unterstützt es ländliche Haushalte durch die Diversifizierung nachhaltiger Einkommensquellen, um ihre Lebensgrundlagen bis 2030 zu verbessern.

PROJEKTENTWICKLER UND -PARTNER• Caritas der Diözese Feldkirch, Auslandshilfe
• Caritas Meki
• Universität für Bodenkultur (BOKU)

BEGLEITFORSCHUNGDie Forschung, durchgeführt vom Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und dem Institut für Bodenforschung, untersucht die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel, den Einfluss nachhaltiger Landwirtschaft auf Bodenfruchtbarkeit sowie Geschlechteraspekte und Gemeinschaftswandel.

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Weitere Projekte

Klimaneutrale Bundesmuseen

Von 2022 bis 2023 begleiteten wir die Bundesmuseen und die Nationalbibliothek dabei, für ihr jeweiliges Haus eine Treibhausgasbilanz zu erstellen, ein Emissionsreduktionsziel bis zum Jahr 2030 festzulegen und eine „Klimaschutz-Roadmap“ zu erarbeiten.

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AG Klimaneutral

Das Wissensnetzwerk besteht derzeit aus sechs Partnerorganisationen. Gemeinsam erarbeiten wir im Rahmen einer CCCA-Arbeitsgruppe Richtlinien und Standards zur Klimaneutralität von Betrieben und Organisationen in Österreich. Als Think Tank fördern wir den gesellschaftlichen und politischen Diskurs und helfen mit, die Weichen für eine klimagerechte Zukunft zu stellen.

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CO₂-Bilanzierung der BOKU

Seit 2013 erstellt die Kompetenzstelle für Klimaneutralität die Treibhausgasbilanz der BOKU. Diese Bilanzen sind ein wichtiges Kontroll- und Steuerungsinstrument und bilden die Grundlage für strategische Entscheidungen und Zielsetzungen im Nachhaltigkeitskontext.

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ClimCalc – Klimaschutz an Unis

Gemeinsam mit dem Umweltbundesamt und der TU Graz haben wir das CO2-Bilanzierungstool „ClimCalc“ entwickelt. Dieses Open-source-Tool hilft Universitäten und Hochschulen dabei, ihre Emissionen zu berechnen und in weiterer Folge zu verringern.

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Schulprojekt makingAchange

„makingAchange“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen Wissenschaft und Schule. In Zusammenarbeit mit dem CCCA (Climate Change Centre Austria) und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung unterstützt die BOKU Schüler*innen in ganz Österreich dabei, eine Bilanz für ihre Schule zu erstellen. Darüber hinaus werden mögliche Klimaneutralitätsstrategien entwickelt.

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Waldschutz im kolumbianischen Regenwald / Dorada

Klimaschutzprojekt in Kolumbien

© Andreas Bauer

Walderhaltung und Artenschutz

Im Zentrum Kolumbiens, Nähe Dorada, befindet sich das Kerngebiet dieses Naturschutzprojekts. Um den Wald, die Tierwelt und Pflanzen zu schützen, wird im Rahmen des Projekts eine Fläche von 600 Hektar als Modell-Landwirtschaft entwickelt. Darüber hinaus werden durch Verträge mit lokalen Communities weitere Flächen vor Abholzung geschützt. Außerdem wird der Wald im Rahmen des Projekts zu Forschungs- und Kunstzwecken verwendet. Dies dient der nachhaltigen Bewusstseinsbildung.

Waldschutz im kolumbianischen Regenwald / Dorada

ERWARTETE EMISSIONSREDUKTION24.000 t CO2-eq, Einbehaltung eines Risikopuffers von 35%

PROJEKTDAUERStart 2020, bis zu vier Projektphasen zu je drei Jahren

PROJEKTKOSTEN280.000 €

KOSTEN PRO vermiedener TONNE CO215,50 €

SITUATION OHNE PROJEKTAbholzung und Überweidung

ZIEL• Schutz von tropischem Trockenwald vor Abholzung

• Förderung eines nachhaltigen Agro-Forst-Systems (Büffelhaltung im Wald) mit höheren Erträgen im Vergleich zur Situation ohne Projekt

DOKUMENTE Bachelorarbeit von Michael Stummer

Weitere Projekte